Eine anstrengende Anreise und ein beeindruckender Wettbewerb
Mit einer sechsstündigen Verspätung landeten wir am Donnerstagabend in Helsinki. Anschließend mussten wir auf das Eintreffen der portugiesischen Mannschaft warten – allein sie füllten schon den gesamten Bus. Uwe und ich waren die gesamte deutsche Delegation. Schnell wurde klar, dass Länder wie Spanien, Frankreich, die Türkei oder auch die Ukraine diese Europameisterschaften für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen sehr ernst nehmen und professionell aufgestellt sind.
Die Teams waren komplett ausgestattet: einheitliche Bekleidung, Mannschaftsärzte, Physiotherapeuten, Betreuer und Trainer. Uwe und ich waren alles in einer Person – inklusive Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier.
Besonders beeindruckt hat mich die Wertschätzung der ukrainischen Sportler. Trotz des schrecklichen Krieges in ihrem Land und der immensen Kosten für die Verteidigung schaffte es die Delegation, bestehend aus 17 Sportlern und einem vollständigen Betreuerstab anzureisen. Das verdient großen Respekt!
Meine Läufe: Höhen und Tiefen
Am Samstag standen die 400 Meter auf dem Programm. Leider war mein Startblock defekt, während sich meine Konkurrenten schon voll konzentrieren konnten. Nach 150 Metern lag ich auf Position 2, doch dann kam es zu einer brenzligen Situation: Der ukrainische Läufer bog sehr aggressiv auf die Innenbahn ein. Um einen Zusammenstoß oder Sturz zu vermeiden, musste ich abbremsen – und damit war mein Rhythmus weg. Mit einer Zeit von 53,56 Sekunden kam ich ins Ziel. Enttäuschend! Der portugiesische Favorit Basso, eigentlich ein Anwärter auf Gold oder Silber, lief in seinem Lauf eine 52,20 – eine Zeit, die ich durchaus draufhabe.
Über 200 Meter erreichte ich Platz 6 und qualifizierte mich eigentlich für das B-Finale. Allerdings erfuhren wir das erst, als wir schon im Hotel alles gepackt hatten und keine Zeit mehr für eine Vorbereitung blieb. Leider war der Zeitplan nicht klar genug, dass ein B-Finale überhaupt stattfindet.
Trotz der Herausforderungen war es eine wertvolle Erfahrung. Die Konkurrenz war stark, und ich habe viel gelernt – sowohl sportlich als auch organisatorisch. Jetzt geht es darum, die Erkenntnisse mitzunehmen und mich für die nächsten Wettkämpfe noch besser vorzubereiten.
TWO UNLIMITED inkl. Rahmenwettbewerbe lange Staffel
Sportforum Chemnitz
15.03.2025
Ein Sieg für die Inklusion – trotz knapp verpasster Qualifikation
Am 15. März 2025 schrieben wir, die 4x400m-Staffel mit Bruno, Nico, Cedric und mir (Johannes), ein kleines Stück Sportgeschichte. Unser Ziel war klar: die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften über die Langstaffel. Mit einer Zeit von 3:29,27 verpassten wir die Normzeit zwar knapp, doch der eigentliche Erfolg lag woanders.
Wir waren die erste nationale Staffel, die sich aus drei Nichtbehinderten und einem behinderten Sportler zusammensetzte – ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion im Leistungssport. Dieser Moment zeigt, dass Barrieren überwunden werden können und dass gemeinsamer Sport auf höchstem Niveau möglich ist.
Ein besonderes Highlight war die Unterstützung von Jakob und Nele aus unserer Trainingsgruppe. Nicht für jeden jungen Menschen ist es selbstverständlich, früh am Morgen aufzustehen und weite Wege auf sich zu nehmen. Doch genau das taten sie: Sie machten sich trotz der frühen Stunde auf den Weg nach Chemnitz, um uns lautstark anzufeuern. Ihre Präsenz und ihr Einsatz bedeuteten uns unglaublich viel und zeigten, dass Teamgeist und Zusammenhalt über den Sport hinausgehen.
Auch wenn wir diesmal die Qualifikation nicht geschafft haben, ist eines sicher: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Im nächsten Jahr greifen wir wieder an – mit noch mehr Motivation und dem festen Willen, unsere Ziele zu erreichen.
Dieser Tag war nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Erfolg. Inklusion lebt durch Taten, und wir sind stolz, ein Teil davon zu sein.
Deutsche Hallenmeisterschaften Para Leichtathletik
Hartwig Gauder Halle Erfurt
22.02.2025
Johannes wird Deutscher Meister über 200m und 400m!
Am 22. Februar 2025 fanden in der Hartwig-Gauder-Halle in Erfurt die Deutschen Meisterschaften in der Para-Leichtathletik statt. Johannes zeigte dabei eine beeindruckende Leistung und sicherte sich gleich zwei Deutsche Meistertitel !
🏅 200 m: 23,67 Sekunden
🏅 400 m: 52,22 Sekunden
Mit diesen starken Zeiten beweist Johannes seine steigende Form auf dem Weg zu den Europameisterschaften Ende März in Espoo . Besonders im Fokus stand die Lauftechnik , die er in beiden Rennen hervorragend umsetzen konnte.
Herzlichen Glückwunsch, Johannes! Wir drücken den Daumen für die kommenden Herausforderungen! 💪🔥
Offene Sächsische Landesmeisterschaften Sportforum Chemnitz
Leichtathletikhalle Sportforum Chemnitz
17.01. - 18.01.2025
Offene Sächsische Landesmeisterschaften: Starke Einzelleistungen und ein Lehrstück in der Staffel
Bei den offenen Sächsischen Landesmeisterschaften konnte Johannes als Parasportler erneut sein Potenzial unter Beweis stellen. Über 200 Meter lieferte er eine starke Zeit von 23,92 Sekunden , über 400 Meter lieferte er 52,40 Sekunden . Der Fokus liegt diesmal auf der Umsetzung seines neuen Laufstils – ein Prozess, bei dem noch viel Luft nach oben ist, aber die Fortschritte bereits sichtbar sind.
Ein besonderes Highlight war die 4x200-Meter-Staffel der Startgemeinschaft Erzgebirge. Nach einem souveränen Sieg folgte jedoch die Disqualifikation – zu Recht . Ein kleiner, aber entscheidender Fehler: Bruno bog zu früh auf die Innenbahn ein und kürzte ab. Eine wertvolle Lektion für das Team.
Der Blick ist nun nach vorn gerichtet: Am 15. März 2025 wird das Quartett als 4x400-Meter-Staffel angreifen. Das Ziel ist klar: Eine Zeit unter 3:26 Minuten und damit die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Mai in Hamburg – diesmal ohne Bahnfehler!
4 x 400m Staffel
Startgemeinschaft Erzgebirge
Bruno, Nico, Cedric und Ich